Einführung  | 

AKS (Augsburger Kammgarn-Spinnerei)

Gründung durch Johann Anton Friedrich Merz

AKS 1836 war das Geschäft der erst zwei Jahre zuvor in Nürnberg gegründeten Kammgarnspinnerei Merz&Co so lebhaft, dass Merz 6 Wochen lang alle neuen Aufträge ablehnen musste. So entschloss er sich zu einer Verdoppelung des Betriebes. Mit Hilfe einer Annonce suchte er den geeigneten Standort für die neue Fabrik: "Man sucht zur Errichtung einer Fabrik große Lokalitäten im Königreiche Bayern, mit Wasserkraft versehen und in einer an Holz oder anderem Brennmaterial reichen Gegend billig zu kaufen."
 
Keine Stadt in Bayern hatte so günstige Wasserkraft zu bieten wie Augsburg. (siehe Augsburger Wasserkraft). So verlegte Merz seine zuvor mit Pferdekraft betriebene Spinnerei nach Augsburg.
Soziale Maßnahmen (1848 eigene Betriebskrankenkasse, ab 1854 Wohnungsbau für Mitarbeiter, 1857 Unterstützungsfonds für Erwerbsunfähige, 1879 Badehaus) entsprangen dem patriarchalischen Unternehmergeist und sollten die Belegschaft an die Fabrik binden und disziplinieren.
   Während den Weltkriegen waren im übrigen Zwangsarbeiter aus Frankreich und aus dem Osten eingestellt, außerdem befand sich auf dem Gelände eine Entbindungsstation für die v.a. in Augsburger Rüstungsbetrieben beschäftigten ausländischen Zwangsarbeiterinnen.

Zeitplan

1836
Gründung der AKS
1845
Umwandlung in eine AG
1860
1000 Mitarbeiter
1935
2400 Arbeiter (bzw. 58% Arbeiterinnen)
1945
weitgehende Zerstörung
1973
Übernahme durch Hans Glöggler => 1976 Konkurs (ca. 900 Beschäftigte) Übernahme der Aktienmehrheit durch die BBV Holding AG
(ca. 800 Beschäftigte)
1996
Übernahme der Aktienmehrheit durch Ulrich Kikillus
(ca. 310 Beschäftigte)
1998
Gezielte Einleitung des AKS-Endes: Trennung von den Altlasten aus der betrieblichen Altersversorung. Grundstücke, Gebäude und Maschinen werden an die Mehler AG in Fulda für 20 Millionen DM verkauft. Die AKS zahlt nun 3,6 Millionen Miete pro Jahr. Weiterer Beschäftigungsabbau um ca. 40 Mitarbeiter
2002
Insolvenz für die Spinnerei. Die Färberei arbeitet mit ca. 90 Beschäftigte weiter.
2004
Auch die Färberei wird geschlossen.
2009
Große Teile des einmaligen, zusammenhängenden Ensemble aus Werksgebäuden fallen der Abrissbirne zum Opfer. Das komplette AKS Gelände wird einer neuen Nutzung überführt.
2010
Das Textil- und Industriemuseum eröffnet

Bildergalerie

Bildbeschreibung erscheint, wenn Sie mit dem Mauszeiger auf das Bild fahren. Ein Klick auf das Bild zeigt dieses im Großformat an.
 
Shedhallen  alte Turbinenhaus  Blick in den AKS-Park  Westansicht der AKS 
 

Impressum