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SWA - Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg

Gründung der SWA

Die Gründung der SWA wurde 1837 durch das Bankhaus Schaezler mit einen Kapital von 1,2 Mio Gulden iniziiert. Sie markiert damit den Beginn der für Augsburg typischen Entwicklung zu Groß- bzw. Riesenbetrieben, die als Aktiengesellschaften durch einen kleinen Kreis von Kaufleuten und Bankiers finanziert wurden. Plan und Ausrüstung der Fabrik stammten von der elsässischen Maschinenfabrik Andre Koechlin & Cie in Mühlhausen. 1858 wurde die erste Dampfmaschine in Betrieb genommen.
 
Ludwig August Riedinger (1809-1879)
Ludwig August Riedinger Riedinger wurde 1839 als erster Karderiemeister eingestellt. Bereits nach drei Jahren hatte er sich so weit eingearbeitet, dass die Direktion die beiden hochbezahlten französischen Leiter der Spinnerei und Weberei entlassen konnte. Riedinger leitete die Fabrik von 1843-1852. Er war eine treibende Kraft des aufkommenden Unternehmer-Patriarchats. Auf seine Initiative hin entstand das betriebliche Wohlfahrtssystem, u.a. Kranken- und Pensionskasse (1849). Riedinger verließ die SWA um eigene Firmengründungen voranzutreiben:
  • 1857 eine Fabrik zur Herstellung von Gasapparaten, welche später zur Maschinen-und Bronzewarenfabrik Riedinger ausgebaut wurde (heute MAN)
  • 1865 die Buntweberei Riedinger (später Dierig, heute stillgelegt und abgerissen),
  • 1878 erwarb er das Hotel "Drei Mohren", das erste Haus der Stadt Augsburg
  • die Ballonfabrik Riedinger wurde durch seinen Sohn gegründet und ist längst stillgelegt.
Riedinger, der als technischer Direktor der SWA auch für die dortige Gasbeleuchtung und -heizung zuständig war, erstellte bis zu seinem Tod die Gasbeleuchtung von 25 Städten in Bayern und weiteren 42 in ganz Europa. Mindestens ebensoviele Gasanstalten wurden für Fabriken, Bahnhöfe u.s.w errichtet.
@Stadtarchiv Augsburg: Augsburger Persönlichkeiten - Riedinger

Niedergang

Der "Textilzar" Hans Glöggler kaufte 1972 die Aktienmehrheit der Firma (> 75%). 1976 begann das Konkursverfahren.
   Acht Jahre trug die SWA den Zusatz "in Konkurs" im Namen. 1984 wurde die Firma mit 86% Belegschaftsanteil quasi neu gegründet. Sechs Millionen Mark brachten die Mitarbeiter aus Mitteln des Sozialplanes in die Firma ein. Trotzdem kam Ende März 1986 das endgültige Aus.

Werke und Wohnquartiere

Werk I: «Spinnerei-Altbau»
Werk II: «Rosenau»
Werk III: «Proviantbach» heute Fabrikschloss
Werk IV: «Aumühle» heute Glaspalast
Proviantbachquartier
 

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